Beim Webtracking werden zumeist Inhaltsdaten während der Besuche (z. B. über Cookies) im Internet ausgelesen. Dabei geht es um das Erkennen,
- WER (i. d. Regel über Schlüssel wie z. B. IP-Adresse)
- WO (virtuelle Orte, z. B. Onlineshops, Portale, Anwendungen, usw.)
- WAS (Klicken, Kaufen, Informieren, Spielen, Suchen, usw.)
- WANN (Jahreszeit, Tag, Uhrzeit, usw.)
- WIE LANGE
in der virtuellen Welt des Internet tut.
Das Geotracking liest etwa die GPS-Daten des Smartphones eines Probanden aus und liefert Wissen darüber,
- WER (auch hier ist das i. d. Regel eine IP-Adresse)
- WAS (Bewegen, Verbleiben, Starten, Ankommen, usw.)
- WO (Zuhause, auf der Arbeit, an einem POI, in/an einem Gebäude, in der Bahn, auf der Strecke zwischen zwei Orten, usw.)
- WANN (Jahreszeit, Tag, Uhrzeit, usw.)
- WIE LANGE
in der physischen Welt der Realität tut.
Der höchste Erkenntnisgewinn liegt naturgemäß in der Kombination beider Methoden. Grundsätzlich ist in beiden Fällen ein Opt-In durch den Probanden erforderlich, also das individuelle Einverständnis mit dem Geo- oder Webtracking durch den jeweiligen Betreiber. Nach Inkrafttreten der DSGVO werden wir bei Besuch der meisten Websites immer wieder nach diesem Einverständnis gefragt. Ein Opt-In kann aber auch beim Installieren von Apps auf dem Smartphone erteilt werden.
Für das Geomarketing relevant ist vor allem das Geotracking. Das Webtracking wird erst dann für das Geomarketing interessant, wenn es entweder mit dem Geotracking verknüpft ist oder wenn zu den digitalen Adressen auch postalische Adressen verfügbar sind. Dann können Verhaltensdaten direkt mit mikrogeographischen Daten verknüpft werden.
Mit Beacontechnologie lokal agieren
Eine Sonderform des (Geo-) Tracking stellt etwa das Lokalisieren von Standort oder Bewegungen mittels Beacon-Technologie dar. Man versteht darunter eine Verbindung zwischen einem Sender (Beacon) und einem Empfänger (App auf Smartphone). Technologisch erfolgt dies über eine eigene Übertragungstechnologie, die sich noch am ehesten mit Bluetooth vergleichen lässt, die aber weniger geeignet ist für größere Datenmengen, dafür aber deutlich ressourcenschonender arbeitet. Die Reichweite der Sender ist meist nicht allzu hoch (abhängig von Hardware bis zu ca. 70 m). Grundsätzlich kommt Beacon-Technologie häufig innerhalb von Gebäuden, im deren direkten Umfeld von Shops oder auf überschaubaren Flächen zum Einsatz. Dabei werden Wege, Standorte oder Verweilzeiten von Kunden lokalisiert, z. B. um „gute“ oder „schlechte“ Positionen im Shop zu erkennen, oder passende ortsabhängige Angebote einzuspielen, wenn sich ein Proband einer bestimmten Location nähert.